Serie „Dilemmata und andere Lagen“ 2: Nichts-mehr-merken – gestorben-sein, Verlust des Selbstes
Nichts mehr merken, alles vergessen, was man eigentlich noch in seinem Leben wollte: alles verdrängen. Man resigniert, aber merkt auch das nicht mehr. Man merkt gar nichts mehr, stumpft nur noch in der Depression herum. Darin, in diesem Absterben, liegt sogar noch ein Trost. Ab dem Moment dreht sich alles ums Sterben, und man macht sich darüber Gedanken, wie und wo man sterben möchte: in einer Landschaft, die für Lebendigkeit und Schönheit steht, die einem so viel bedeutet, weil man dort einmal – kurzzeitig, ansatzweise – lebendig in einer lebendigen Welt gewesen war. Diese Landschaft versinnbildlicht die letzte Verbindung, die man, trotz aller Resignation, noch zu sich selbst, zu seinem wahren, lebendigen Selbst, hat. Die Phantasien von Sterbens-Inszenierung und -Ritual sind die letzten Äußerungen des Lebendig-Seins.
In Erinnerung an Alice Miller: Du sollst nicht merken. Die Realität der Kindheit und die Dogmen der Psychoanalyse
Das Videomaterial ist der Stunde der Tiefenwahrheit vom 22. August 2019 entnommen.
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